Lehmputz oder Kalkputz?
Lehmputz und Kalkputz sind beide bewährte Baustoffe, die ihre eigenen Vorzüge bieten. Unser Ziel ist es, Ihnen bei Ihrer Entscheidungsfindung zu helfen, indem wir die entscheidenden Merkmale gegenüberstellen. So können Sie unmittelbar erkennen, welches Material in Bezug auf spezifische Faktoren die ideale Wahl darstellt. Dies ermöglicht Ihnen, zügig und gut informiert eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Lehmputz ist besonders gut für den Innenausbau geeignet, insbesondere in Wohnräumen, in denen ein angenehmes Raumklima von großer Bedeutung ist. Seine bemerkenswerte Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren, macht ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für Räume mit wechselnder Luftfeuchtigkeit. Historische Gebäude und Denkmäler setzen häufig auf Lehmputz, da er harmonisch mit den Bautechniken vergangener Jahrhunderte in Einklang steht und dazu beiträgt, die Authentizität zu bewahren. Lehmputz punktet also mit seinen feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften und seiner historischen Authentizität
In Bereichen, welche direktem Wasserkontakt ausgesetzt sind, wie etwa der Spritzwasserbereich im Bad oder im Außenbereich sollte Lehmputz allerdings nicht angebracht werden. Grund hierfür ist, dass Lehm ist mit Wasser reversibel ist, also wieder erweichen kann wenn er mit Wasser in Berührung kommt.
Kalkputz hingegen zeichnet sich durch seine Härte und Beständigkeit aus, was ihn für Räume empfiehlt, die einer stärkeren Beanspruchung ausgesetzt sind, wie beispielsweise Badezimmer und Küchen. Seine Vielseitigkeit in Bezug auf Farben und Texturen eröffnet gestalterische Möglichkeiten und ermöglicht es, verschiedene ästhetische Visionen umzusetzen. Kalkputz kann in einer breiten Palette von Farben und Texturen hergestellt werden, wodurch er in modernen Designprojekten genauso gut Verwendung finden kann wie in historischen Renovierungen.
Insgesamt hängt die Wahl zwischen Lehm- und Kalkputz von den spezifischen Anforderungen eines Bauprojekts ab. Beide Putzarten tragen zur Schaffung eines einzigartigen und ansprechenden Raumambientes bei.
In Räumen mit angenehmem Raumklima fühlen wir uns nicht nur wohler, sondern unterstützen auch unsere Gesundheit. Schlüsselfaktoren, die das Raumklima beeinflussen, sind Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Raumtemperatur ist heutzutage relativ einfach zu kontrollieren, aber die Luftfeuchtigkeit ist oft eine Herausforderung. Ein optimales Raumklima liegt typischerweise zwischen 40 % und 60 % Luftfeuchtigkeit, da Feuchtigkeitswerte darunter oder darüber problematisch sein können.
Lehmputz bietet eine bemerkenswerte Lösung für die Feuchtigkeitsregulierung, da er überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen und speichern kann, bevor er sie bei Bedarf wieder freisetzt. Diese Fähigkeit trägt dazu bei, dass das Raumklima stabil bleibt und Schimmelbildung vermieden wird. Darüber hinaus hat Lehmputz die Eigenschaft, Schadstoffe wie Kohlendioxid aus der Raumluft aufzunehmen und in einem natürlichen Prozess in unschädliche Substanzen umzuwandeln. Ein weiterer Vorteil ist, dass Lehmputz keine elektrostatische Aufladung aufweist, wodurch er keinen Staub oder Schmutz anzieht und somit zu einem saubereren und gesünderen Raum beiträgt.
Auch Kalkputz ist äußerst wirksam in der Regulierung von Luftfeuchtigkeit. Er kann ebenfalls Feuchtigkeit aus der Raumluft zu absorbieren und zu speichern, um sie bei trockeneren Bedingungen wieder abzugeben. Perfekt für eine optimale Luftfeuchtigkeit und zur Vorbeugung von Schimmelbildung.
Zusätzlich zu seiner Feuchtigkeitsregulierung bietet Kalkputz aufgrund seiner basischen Natur schimmelpilzhemmende Eigenschaften. In der Regel können Schimmelpilzsporen auf alkalischen Oberflächen nicht gedeihen, wodurch Kalkputz in Räumen, in denen das Risiko von Schimmelbildung besteht, eine geeignete Wahl darstellt.
Ein weiterer Vorzug von Kalkputz ist seine Fähigkeit zur natürlichen Luftreinigung. Er ist in der Lage, Schadstoffe wie Kohlendioxid aus der Raumluft zu absorbieren und sie in einem natürlichen Prozess in unschädliche Substanzen umzuwandeln, wodurch die Luftqualität verbessert wird.
Lehmputze trocknen indem sie das Anmachwasser nach und nach abgeben. Ist das gesamte Wasser entwichen, haben sie ihre Endhärte erreicht. Vollständig getrocknet ist der Putz wenn das gesamte Anmachwasser entwichen ist. Hier spielen Temperatur und Luftfeuchtigkeit eine zentrale Rolle. Wenn die Raumluft bereits „gesättigt“ ist, also eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit vorliegt, kann der Lehmputz kein Wasser mehr abgeben. Je trockener und wärmer die Umgebung hingegen ist, desto kürzer die Trocknungszeit.
Die Trocknungszeit hängt zudem stark von der Auftragsdicke und der Untergrundsaugfähigkeit ab. Ein 1 Zentimeter starker Lehmputz benötig etwa ca. eine Woche bis er weiterbehandelt werden kann. Dünnere Putzauftragungen von ca. 2-3 Millimeter benötigen lediglich ca. 24-48 Stunden. Diese Angaben stellen jedoch lediglich Näherungswerte dar, da die Trocknungszeit je nach den klimatischen Bedingungen stark schwanken kann.
Kalkputz hat im Allgemeinen im Vergleich zu Lehmputz eine kürzere Trocknungszeit. Auch hier hängt die genaue Trocknungsdauer von verschiedenen Faktoren ab. Wie der Dicke der aufgetragenen Schicht, der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit. In der Regel kann Kalkputz nach etwa 1-3 Tagen überstrichen oder dekoriert werden. Vollständige Trocknung kann jedoch länger dauern, und es ist wichtig, Geduld zu haben und sicherzustellen, dass der Putz vollständig getrocknet ist, bevor weitere Arbeiten durchgeführt werden.
Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass Kalkputz im Allgemeinen schneller trocknet als Lehmputz. Das ist besonders bei bestimmten Bauprojekten, bei denen Zeit ein wichtiger Faktor ist ein ausschlaggebender Faktor.
Lehmputz bietet verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, darunter Unterputz, Oberputz und Dekorputz. Beim Auftrag in zwei oder mehr Schichten ist der Unterputz die unterste Schicht, die in separaten Arbeitsgängen auf das Mauerwerk aufgetragen wird. Er erfüllt mehrere Funktionen, darunter die Verbesserung der Haftung am Mauerwerk, die Schaffung einer glatten Basis für den Oberputz und die Ausgleichung von Unebenheiten im Mauerwerk. Insbesondere auf wenig tragfähigen Untergründen wie Beton und Kalksandsteinelementen ist er von entscheidender Bedeutung, da er die notwendige Verbindung zwischen der Wand und dem Oberputz sicherstellt.
Im Gegensatz dazu ist der Oberputz die oberste Schicht in einer zweischichtigen oder mehrschichtigen Mörtelschicht. Er verleiht der Fassade nicht nur Farbe, sondern schützt sie auch vor Umwelteinflüssen wie Niederschlag.
Zusätzlich ermöglichen Dekorputze die Gestaltung von Wandstrukturen und Farben. In diesem Bereich steht eine breite Palette von Putzarten zur Verfügung, von fein strukturierten bis zu grob strukturierten Putzen in einer Vielzahl von Farben.
Bei Kalkputz gilt das Gleiche wie beim Lehmputz. Im Gegensatz zum Lehmputz ist Kalkputz allerdings lediglich in den Ausführungen Ober- und Unterputz erhältlich.
Lehmputz bietet eine bemerkenswerte Vielseitigkeit, da er auf verschiedenen Untergründen angewendet werden kann. Geeignete Untergründe umfassen Mauerwerk, sei es aus Ziegeln oder Naturstein, bestehende Lehmwände, spezielle Leichtbauplatten, Gipskartonplatten in Innenräumen und gut vorbereitete Oberflächen.
Wichtig ist, dass der gewählte Untergrund vor der Anwendung sauber, trocken und tragfähig ist, um eine optimale Haftung des Lehmputzes zu gewährleisten. Die genaue Vorbereitung kann je nach Art des Untergrunds variieren, daher ist es ratsam, die Empfehlungen des Herstellers zurückzugreifen. Mit der richtigen Vorbereitung kann Lehmputz auf einer breiten Palette von Untergründen erfolgreich eingesetzt werden, was seine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in verschiedenen Bauprojekten unterstreicht.
Auch Kalkputz kann auf verschiedenen Untergründen angewendet werden, was seine Vielseitigkeit in Bauprojekten unterstreicht. Geeignete Untergründe umfassen Mauerwerk, sei es aus Ziegeln, Naturstein oder anderen bautechnischen Materialien. Die poröse Oberfläche des Mauerwerks ermöglicht eine zuverlässige Haftung des Kalkputzes. Zusätzlich bieten spezielle Leichtbauplatten, die für Kalkputzanwendungen entwickelt wurden, eine solide Basis. In Innenräumen können Gipskartonplatten als Untergrund für Kalkputz dienen, erfordern jedoch eine gründliche Vorbereitung. Genauso wichtig ist die Vorbehandlung von Oberflächen, indem beispielsweise alter Putz oder Farbe entfernt und Haftgrund aufgetragen wird.
Unabhängig vom gewählten Untergrund ist es entscheidend, dass dieser sauber, trocken und tragfähig ist, um eine optimale Haftung des Kalkputzes sicherzustellen. Die spezifische Vorbereitung kann je nach Untergrund variieren, daher ist es empfehlenswert, die Anweisungen des Herstellers und gegebenenfalls die Expertise von Fachleuten hinzuzuziehen. Kalkputz kann auf einer breiten Palette von Untergründen erfolgreich angewendet werden, was seine Anpassungsfähigkeit in verschiedenen Bauprojekten unterstreicht.